31 Mai 2010

Lenamanie

Eigentlich wollte ich heute endlich wieder das Thema wechseln. Aber das Tagesgeschehen hält mich davon ab.

Nein, dabei meine ich nicht die Kommentare, Lena sollte nach dem Rücktritt unseres Horsts die neue Bundespräsidentin werden und ich beziehe mich auch nicht auf die Vorschläge, Lena und Stefan Raab sollten das Bundestverdienstkreuz verliehen bekommen. Beides halte ich für so hirnrissig, dass sich ein Kommentar eigentlich erübrigt.

Nein interessanter finde ich den Vorschlag Stefans, Lena im nächsen Jahr nochmal antreten zu lassen und überhaupt der ganze Hype, die Manie, den medialen Lena-Tsunami dieser Tage. Um es mit Lena zu sagen: Das ist ganz schön.......puuh.

Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob sich die beiden damit tatsächlich einen Gefallen tun, wenn Sie sich im nächsten Jahr nochmal dem Grand-Prix Publikum stellen. Lena hat es sicherlich tatsächlich geschafft innerhalb kürzester Zeit Deutschland und Europa wie auch immer für sich einzunehmen. Die Art wie sie alles, inklusive der Journalisten und den Trubel um sich nicht so ernst nimmt, ist nett, manchmal lustig und auf jeden Fall sympathischer als all die einstudierten politisch korrekten Standardreaktionen aus dem gewöhnlichen Interviewtraining.

Allerdings ist es meiner Meinung nach überhaupt nicht sicher, ob Lena es tatsächlich schafft, aus diesem anfänglichen Sympatiebonus eine dauerhafte Karriere zu zimmern. Ehrlich gesagt geht es mir jetzt schon manchmal auf den Geist, dass sie kaum einen korrekten Satz von sich gibt.

Und dabei möchte ich ihr die Fähigkeit dazu gar nicht abstreiten. Denn wie es dazu kommt schlicht völlig nachvollziehbar. Da kommt so ein junges Ding in eine Fernsehshow, wird mitten in das mediale Haifischbecken geschmissen, was sie sicherlich wollte, dessen Ausmaß ihr aber vermutlich nicht so ganz klar gewesen war, und sie erntet von Anfang an nur positive Reaktionen. Wenn sie irgendwelche Grimassen schneidet statt Fragen zu beantworten, lachen die Leute mit ihr, wenn sie lustige Wörter erfindet, finden die Juroren und Fans das cool und wenn sie sich irgendwie auf der Bühne verrenkt und Wörter eigenartig ausspricht dann bekommt sie gesagt, sie solle bloß so natürlich bleiben, sich bloß nicht ändern und sich unbedingt treu bleiben. Natürlich ist die ganz normale und absolut nachvollziebare Reaktion darauf, das ganze immer weiter zu treiben.

In einem halben Jahr wird das ganze allerdings nicht mehr ganz so frisch und neu sein und die Erwartungshaltung wird eine ganz andere werden. In Deutschland wird sie vermutlich noch lange everybody's Darling bleiben, aber in Resteuropa wird man eine klare Leistungssteigerung erwarten, eine die zeigt, dass Lena nicht nur ein kometenhaft emporgestiegenes talentiertes junges Mädchen ist, sondern eben auch eine professionelle junge Sängerin. Dafür wird es dann wohl notwendig sein, dass sie in Interviews auch medientaugliche vollständige Sätze von sich gibt und die auch stimmlich einges mehr drauf hat, als sie mit Satellite zeigen konnte. Der süße Augenaufschlag alleine und ein mittelmäßiges Liedchen, dass sie ganz catchy verkaufen kann, reichen dann vielleicht nicht mehr aus, um die Massen um den Finger zu wickeln. Dass sie das Zeug dazu hat, hat sie durchaus schon durchblitzen lassen, z.B. in der legendären "winning isn't everything" Passage auf einer der Osloer Pressekonferenzen oder beim immer noch zauberhaft schönen "Mister Curiosity" Vortrag während der USFO Shows. Nur ob sie tatsächlich die Zielstrebigkeit und das Durchhaltevermögen dafür hat, muss sich erst noch zeigen. Bis jetzt hat es ja den Anschein ihr würde alles quasi in den Schoß fallen.

Die beiden scheinen sich aber sehr sicher zu sein, dass sie Europa im nächsten Jahr noch einmal auf ihre Seite ziehen können und anscheinend haben sie auch schon Unterstützung dafür bei den NDR Verantwortlichen gefunden. Ich weiß nicht, ob es wirklich klug ist so eine Entscheidung mitten im allgemeinen Freundentaumel über's Knie zu brechen. Ein Selbstläufer wird das auf jeden Fall nicht. Selbst wenn Sie alles richtig machen würden und Lena fantastisch gut wäre, bliebe völlig offen wie ein erneuter Auftritt Lenas beim Publikum rüber käme, vielleicht ja als Arroganz, ein Image mit dem eine Top 4 Nation sowieso immer zu kämpfen hat.

I don't know. Ich bin gespannt ob sich das ganze noch als ein Raabsches Hirngespinst erweist. Vielleicht ist Lena nächstes Jahr ja tatsächlich schon ein europaweiter Superstar und ein gutes Abschneiden damit tatsächlich planbar. Wer weiß.

Guats Nächtle

30 Mai 2010

OMG Schockstarre

ich weiß gar nicht was ich schreiben soll. Außer: Wie geil ist das denn?!

Wenn mich in ein paar Jahren jemand fragt, wo ich denn an jenem historischen Abend gewesen sei, dann werde ich sagen können, dass ich wie auch schon in den letzten Jahren wieder mit Bee & Friends auf einer gemütlich Couch gesessen habe. Wobei gesessen die Sache nicht ganz trifft. Viel eher habe ich aufgeregt auf der Couch rumgezappelt, den Friends mein in den Vortagen eifrigst erworbenes Insiderwissen nahe gebracht und auch schon mal Schnelldurchlauf gespielt habe, wenn sich die Friends wieder irgendeinen Titel in Erinnerung rufen wollten. Hin- und wieder musste ich durchgreifen und Konzentration und Ruhe einfordern, um z.B. meinen Lieblingsbelgier, der aus Deutschland übrigens fantastiche 12 Punkte bekommen hat, hören zu können. In der Rückschau werde ich dann auch weglassen, wie der Abend nach dem Sieg noch endete. Nächstes Jahr gibt's jedenfalls keinen Ouzo!

An dieser Stelle möchte ich auch gar nicht langwierig über die ganzen Liedchen schreiben und auch gar nicht erst versuchen zu erklären, wie es dazu kommen konnte, dass Lena jetzt, wie es so schön in den Schlagzeilen heißt, Europa verzaubert hat. Gründe gäbe es viele: Zu viele junge hübsche osteuropäische (oder vorderasiatische) Sängerinnen mit Powerballaden, die sich gegenseitig die Stimmen wegnahmen (Georgien, Armenien, Aserbaidschan, Ukraine), zu viele Plastikpop-Nummern, die einem schon zu bekannt vorkamen (Dänemark, Island, Rumänien, Albanien), die günstige Startnummer, der hübsche mediale Flirt mit Didrik und Alexander. Vielleicht war es auch tatsächlich einfach das süße lächeln, der kesse Hüftschwung und der kokette Augenaufschlag oder die viel beschworene und oft zitierte Natürlichkeit mit der sie ihr Liedchen vorträgt.

Am Ende zählt eben nur eins: Aus fast ganz Europa gab's Punkte für unsre Lena und das allein in ist schon fast unglaublich.

Jedenfalls. Hammer. Ich steh immernoch unter Schock, höre und schaue Videos vom Auftritt, von Siegerlied, von der Pressekonferenz, von der Landung am Flughafen Hannover und grinse vor mich hin (zu mehr bin ich heut' eh nicht fähig).

Tolle Sache das. Nächstes Jahr dann Live in Berlin, oder Hamburg, oder Hannover... Ich freu mich jetzt schon.

Und damit Endet die Eurovisionswoche im Fuchsbau. Die Fjordsetzung folgt dann also im Nächsten Jahr und hier geht es demnächst weiter mit anderen wichtigen Themen: den Topmodels, zum Beispiel.

CU

Nachtrag: Übrigens hatte die Übertragung des Eurovison Song Contests in der ARD phänomenale Einschaltquoten: 49,1% aller Fernsehzuschauer ab 3 Jahre haben eingeschaltet. Insgesamt 14,69 Mio. Zuschauer. In der werberelevanten Zielgruppe (14-49 Jahre) betrug die Quote sogar 61,6%. Da konnten weder Klitschko noch die Fußballnationalmannschaft mithalten.

28 Mai 2010

Ruhe vor dem Sturm

ein erstaunlich ereignisloser Tag. Zumindest was den ESC betrifft. Sieht man mal von der Tatsache ab, dass die Welt, und allen voran die Schweden selbst schockiert sind vom Ausscheiden der mitfavorisierten Anna Bergendahl. Auch ich finde es skandalös, dass die Frau mit dem Aprikosenkernbeitrag ihren Platz gestohlen hat, aber so ist das eben beim Grand-Prix. Es gibt immer Überraschungen.

Interessant ist, dass jetzt nicht nur die Finalisten feststehen, sondern auch deren Startnummern. Und damit ist auch klar, dass es sich morgen lohnen wird tatsächlich von der ersten bis zur letzten Minute an voll konzentriert den Darbietungen zu lauschen. Denn Safura aus Aserbaidschan (langsam kann ich's auf Anhieb richtig schreiben) hat die schwere Startnummer 1. Eigentlich ein großer Nachteil jeder Anrufshow und vor allem einer so langen Show. Ob sich das aber auch in diesem Jahr so auswirkt bleibt abzuwarten, denn morgen können die Zuschauer zu Hause von Beginn an für ihren Lieblingstitel voten. Also noch bevor die überhaupt aufgetreten sind. Ich persönlich finde diese Regeländerung ja total hirnrissig. Schließlich sollte immernoch zählen was auf'm Platz passiert und das kann man vorher doch noch gar nicht wissen. Da haben doch bestimmt wieder die Controller entschieden, dass sich mehr kostenpflichtige Anrufe generieren lassen, wenn der Abstimmungszeitraum länger dauert. Die letzten sind die ebenfalls hoch gehandelten Dänen.

Jedenfalls, ich wollte über die Startnummern schreiben. Safura fängt also an und weiter geht's gleich mit Spanien und Norwegen. Sicher zwei spannende Beiträge. Danach geht's weiter mit Moldau bevor sich dann gleich alle drei Jungs mit ihren Gitarren hintereinander dem direkten Vergleich stellen müssen. Der walisische Zypriote macht dabei den Anfang, gefolgt vom rockenden Bosnier und meinem Lieblingsbelgier.
Nach diesem spektakulären Shoot-out fällt der Spannungspegel erstmal ab. Nacheinander kommen die eher durchschnittlichen Titel aus Serbien, Weißrussland, Irland, Griechenland und UK. Letztere bilden in diesem Block vermutlich den Tiefpunkt.
Von diesem schwachen Block könnte die Georgierin sehr profitieren, denn sie folgt auf den Engländer und kann aus dieser Position sicher ganz besonders glänzen. Sie ist die erste in einem relativ starken und schnellen Block. Auf Sofia folgen die hervorragenden Türken (die Rockband Manga hat wohl tatsächlich schon MTV-Awards gewonnen), die Albanerin hat wohl im ersten Halbfinale eine starke Leistung abgeliefert und die Isländerin im Vulkankleid singt auch eine ganz schmissige Pop-Nummer.
Um das ganze abzuküren, es folgen: Ukraine, Frankreich, Rumänien, Russland, Armenien und Deutschland, Portugal, Israel und Dänemark.

Vor Lena kommt erst der unglaublich schlechte Russe und dann das schreckliche Loblied auf die armenische Aprikosenernte. Nach ihr kommt die Portugiesin mit ihrer schönen Ballade, die so auch schon anfang der 90er von Mariah Carey hätte gesungen werden können. Sie soll zwischen zwei Balladen von Powerfrauen im engen Korsettkleidchen hervorstechen. Ich finde es tatsächlich schwer vorauszusagen, ob das klappt. Sicherlich ist der Kontrast Armenische Folklore vs. moderner Chartpop eher gut für Lena. Andererseits könnte durch das Sandwich auffallen, dass Lenas Stimmchen eben doch nicht so toll ist, dass es für die große Bühne reicht und ein hübsches Lächeln alleine eben noch keinen ESC-Sieger macht. Ich bin mal gespannt.

Auf jeden Fall ballen sich am Ende wieder eher die favorisierten Liedchen. Mal sehen ob die Dänische Windmaschinenorgie in dieser Position tatsächlich noch glänzen kann und der Israeli diesmal seine Töne trifft. Ich wünsch' es ihm.

So. Morgen ham' wir's alle wieder für ein Jahr überstanden. Na, vielleicht übermorgen, schließlich müssen am Sonntag noch die Ergebnisse diskutiert werden. Zeit wird's jedenfalls. Zu viele Grand-Prix-Fotostrecken auf den einschlägigen am tagesgeschehen ausgerichteten Internetseiten.

In diesem Sinne, nochmal kurz zum Mitschreiben:

1 Aserbaidschan
2 Spanien
3 Norwegen
4 Moldau
5 Zypern
6 Bosnien-Herzegowina
7 Belgien
8 Serbien
9 Weißrussland
10 Irland
11 Griechenland
12 Großbritannien
13 Georgien
14 Türkei
15 Albanien
16 Island
17 Ukraine
18 Frankreich
19 Rumänien
20 Russland
21 Armenien
22 Deutschland
23 Portugal
24 Israel
25 Dänemark

(fast ohne nach zu gucken)

Fjordsetzung folgt.

27 Mai 2010

Live Blog vom 2. Halbfinale

Juhu, der Live-Stream funktioniert einigermaßen stabil und somit möge das bloggen beginnen.

Gerade waren die Litauer dran. Sehr lustiges Lied. Hätte nicht gedacht, dass Eastern European Funk so gut funktioniert. Und die lustigen Plastikinstrumente und die silbernen Glitzer-Hot-Pants.... 3 Punkte.

Jetzt singt die Armenierin. Sie bekommt Pluspunkte für ihr wallendes schwarzes Haar und ihre süße Erscheinung und singen tut sie auch net schlecht. Aber Lieder über Aprikosenkerne und tanzende Landwirte, die mit ihren Tongefäßen den überdimensionalen Aprikosenkern gießen. Das geht einfach net. 2 Punkte.

Ach der Israeli schmachtet vor sich hin. Je öfter ich das Lied höre, desto mehr gefällt es mir (ich glaube ich erwähnte es schon). Will ich am Samstag unbedingt nochmal hören. Dazu die schlichte Inszenierung. 4,5 Punkte.

Ich bleib dabei, die Dänen sind schrecklich überbewertet. Die Sängerin mit ihren merkwürdig auf gespritzt wirkenden Hamsterbäckchen, der Sänger, der einen irgendwie verschreckten Gesichtsausdruck an den Tag legt, und überhaupt die dramatische Mann-Frau-Duett Inszenierung mit Windmaschinen-Orgie zum Schluss. Das verdient nochmal einen extra Punktabzug wegen mangelnder Kreativität. 2 Punkte.

Da ich schon die Topmodels im TV verpasse, freue ich mich, dass der Schweizer wenigstens ein paar Mädels für den Live-Walk organisieren konnte. Noch nen Pluspunkt für die französische Sprache (immerhin habe ich vor der Show gerade noch mein Sprachlernprogramm gefoltert). Fairnesshalber sollte ich jetzt auch den Kreativitäts-Minuspunkt vergeben, weil dieser komische Akzent nach dem Liedtitel auch nicht unbedingt neu ist. Aber wer ist schon fair. 3 Punkte.

Pause. Leider stottert der Stream jetzt doch immer öfter. Aber noch geht's. Gleich kommt die Schwedin, auf die freue ich mich schon. Schweden liefert immer Qualität.

Die erste Assoziation beim Anblick der Sängerin: "Nimm die Gitarre runter......" Wer sang das noch gleich? Egal. Sie hat auf mich gehört. Lied, Sängerin, Ausstrahlung und Inszenierung alles samt gut. 4,5 Punkte wie der Israeli. Außerdem kann ich die gute Anna schon mal beruhigen. Sie will nicht gewinnen und das wird sie auch nicht, schließlich ist der erste Platz für Lena reserviert. Aber verlieren wird sie auch nicht. Ins Finale kommt sie bestimmt.

Safura aus Aserbaidschan. Noch so ein überschätztes Lied. Überinszeniert. Noch nicht mal wirklich gut gesungen. Und auch sonst war's noch nie wirklich gut. 3 Punkte. Und da ist der Favoritenbonus schon reingerechnet.

Die Ukraine. Ui das geht ja ganz schön dramatisch los. Ein wenig zu tief vielleicht für die gute Aljoscha. Die Kapuze fällt, die Windmaschine legt los. Mensch, das ist ja fast rockig. Und sogar ein wenig sozialkritisch. Ich hab ihre Message zwar noch nicht verstanden (irgendwas von wegen der Kinder und das man doch die Stimme erheben sollte und so). Irgendwie passt das nicht so richtig ins Gesamtkonzept der Veranstaltung. 2 Punkte.

Dann doch lieber das Kontrastprogramm. Aber Mist ausgerechnet vor Sieneke setzt mein Player aus. Dabei hätte ich das Shalali so gern gehört.

Und soviel zum Thema Livestream. Der Player setzt wieder ein beim Rumänischen Beitrag. Noch so ein Mann-Frau-Duett. Ist mir aber sympatischer als die Dänische Version. Hübsche Effekte. Hübsche Menschen. Gläserne Klaviere. 3,5 Punkte.

Die Slowenen. Die sind ja witzig. Und der Sänger hat das Tuch top modern genau so gebunden, wie das Frl. ts mir das neulich noch gezeigt hat. Ich weiß nicht, diese Mischung aus Rocksong und Volksmusi bekommt von mir 4 Skurilitätspunkte. Ich komm aus dem Grinsen gar net mehr raus.

Irland. Lied 12. Und erst jetzt fällt mir auf, was ich die ganze Zeit vermisst habe. Peter Urban. Dann muss es wohl ohne gehen. Nettes Lied. Wieder ne Ballade. Ein wenig langweilig. Es hat Momente, aber irgendwie zu wenige davon. Könnte m. A. n. auch gut als Titelmelodie für Titanic 2 funktionieren. ich schwankte zwischen 3 und 4 Punkten, bis gerade eben der letzte Ton irgendwie auf der Strecke blieb. Damit ist die Entscheidung leider auf 3 Punkte gefallen.

Bulgarien. Ein Sänger der sich für unwiderstehlich hält (mögen die weiblichen Leser das bitte beurteilen) und ein paar Mädels in Engelskleidchen, die sich wie die Derrwische um sich selbst drehen. Ui, und jetzt haben sich die Engelchen ihrer Kleidchen entledigt. Und darunter kommt, wie bei den beiden Tänzern komisch glitzrig eingegelte Haut zum Vorschein. Ja, so kennt man den Grand-Prix. Bei all der Ablenkung hätte ich fast nicht mitbekommen, dass der Sänger nicht wirklich gut gesungen hat. Das war wohl das Ziel der Sache. 1 Gnadenpunkt.

Der zypriotische Beitrag. Noch ein Mann mit seiner Gitarre. Er muss sich ganz schön anstrengen um gegen seine beiden Backgroundsänger anzukommen. Nein, nein. 1 Punkt.

Nur noch drei Lieder dann ist es für heute überstanden. Kroatien, Georgien und die Türkei kommen noch. Erschrenkend ist, dass ich gerade das dänische Lied als Ohrwurm habe. Ausgerechnet.

Kroatien probiert es mit einer Girlband, ob das eine gute Idee ist? Oh je. Hübsch sind se ja, aber die Choreo... da hätte der Dee nochmal Hand anlegen müssen. Geschickterweise wurde auch auf Harmonien jeglicher Art verzichtet. 2 Punkte, weil die Mädels wenigstens besser aussehen als der Bulgare.

Georgien. Find ich bis jetzt sehr gut. Die bessere Safura, würde ich sagen. Eigentlich sind die Beiträge recht vergleichbar. Nur dass die Georgierin eben besser singt und das Lied auch besser ist. Und die ganze Zeit wird sie beim Tanzen von ihren Tänzern durch die Gegend gewirbelt. Gut am Anfang sieht das noch wie Gehhilfe aus, aber später wurde es besser. Gute 4 Punkte.

Die Türken kommen zum Schluss. Eine moderne Band. Viel Gitarre, melodisch, hübsche Akzente zwischen drin. Gut gemacht. Ich mag's. 4 Punkte.

Das würde bedeuten, dass Zypern, Bulgarien, Kroatien, Dänemark, Armenien, die Ukraine und noch jemand mit 3 Punkten ausscheiden müssten, vermutlich Litauen.

Wenn ich mir den Schnelldurchlauf so anhöre, muss ich mein Voting für Dänemark und Aserbaidschan wohl umdrehen. Eher 3,5 Punkte für die Dänen und nur 2 für Safura.

Im Finale am Samstag wären somit: Schweden, Israel, Georgien, die Türkei, Slowenien, Rumänien, Schweiz, die Niederlande, Irland und Dänemark.

Ich bin mal gespannt wieviele Treffer dabei sind.

Oh wie schön. Der Kommentator hat sich solidarisch mit den Litauern die silbernen Glitzer-Pants angezogen. Am Dienstag hatte er vor der Entscheidung eine Perücke aufgesetzt, die dem prägnanten Äußeren des Serben ähneln sollte. Ein Scherzkeks also.

Und jetzt kommt wieder dieses grässliche Sound-remix Intermezzo. Das hatten die am Dienstag so ähnlich auch schon mal. Schon beim ersten Mal hat die Idee nicht wirklich funktioniert.

OMG die Ukraine ist weiter. OMG. Kann's gar nicht fassen.
Davor schon Georgien. Danach die Türkei. Immerhin schon 2 Treffer.
Israel! 3. Treffer.
Irland. Hab ich die auf der Liste? Jap. 4 Treffer.
Zypern. Na gut. Damit hab ich jetzt wieder nicht gerechnet. Geht aber wohl noch in Ordnung.
Aserbaidschan. Alles andere wäre auch eine faustdicke Überraschung gewesen.
Ich tippe noch auf Schweden, Dänemark und Israel - ach ne, der Israeli ist ja schon weiter.
Rumänien. War wirklich n ganz guter Auftritt. 5. Treffer.
Armenien! Das kann ja wohl nicht wahr sein,
Dänemark. 6. Treffer.

Aber die Schwedin ist draußen. Das macht mich jetzt schon irgendwie traurig.

Naja. So ist das eben mit dem ESC. Es gibt immer Überraschungen.

Mal eine geographische Ordnung erstellen: Da wären Dänemark, Irland als klar Westeuropäisch. Armenien, Georgien, Aserbaidschan, Ukraine, Rumänien stecke ich jetzt mal in einen Topf. Türkei, Zypern und Israel sind in dem Zusammenhang wohl eher lagerlos.

Ausgeschieden sind: Schweden, die Niederlande, Schweiz, sowie Kroatien, Bulgarien, Slowenien und Litauen.

Ich wollte das Lagerargument ja eigentlich entkräften, aber eigentlich sieht's schon ein wenig danach aus.

In diesem Sinne. Schließe ich wieder mit den Worten von Stefan und Lukas:
Fjordsetzung folgt!

26 Mai 2010

Lena (Meyer-Landrut)-Buzz

ich habe mir vorgenommen jeden Tag bis zum Finale am Samstag eine Kleinigkeit zum Thema ESC und Lena zu posten. Heute hätte ich's aber fast schon wieder vergessen. Gerade noch rechtzeitig habe ich mich an einen Link erinnert, den ich neulich irgendwo gefunden habe.

In Deutschland wird ja ganz viel über unsere Lena geschrieben, vor allem ganz viel positives über ihre angeblichen Chancen, das positive Echo im Ausland usw... Leider ist es uns Deutschen allerdings nicht unbedingt gegeben, gut mit solchen Vorschusslorbeeren umgehen zu können. Wir machen uns lieber schlecht, zweifeln und kritisieren. Das trifft nicht nur auf den ESC zu, aber in der Regel eben auch. Auch ich traue dem Braten noch nicht so richtig.

Um so mehr hat es mich gefreut, dass der große amerikanische Boulevard-Blog Huffington Post sich sehr positiv über Lena und ihr Lied geäußert hat. Nun mag man sich fragen, warum zur Hölle ein amerikanischer Blog über einen europäischen Liederwettbewerb schreibt. Aber der ESC ist eben auch im Rest der Welt legendär (ne gute Freak-Show kommt eben überall an).

Zur Einschränkung muss ich sagen, dass es Posts zu vermutlich allen Beiträgen gibt und dass auch über Safura sehr positiv geschrieben wurde, aber das soll die Freude überhaupt nicht trüben. Lena gefällt. Auch auf der anderen Seite des großen Teichs.

Hier übrigens ein Lenaismus zum Thema Safura, der sogar auf Eurovision Today
Erwähnung gefunden hat.

Zu guter Letzt gebe ich zu, dass auch ich mich zu den typisch deutschen Skeptikern zähle. Ich schätze einfach, dass es ziemlich viele Menschen da draußen gibt, die aus Prinzip nicht für Deutschland stimmen. Ich lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen.

Ich verabschiede mich heute nicht mit dem gewohnten "Guats Nächtle", sondern borge mir das Schlussword von den Jungs von Oslog.tv:

Fjordsetzung folgt!

25 Mai 2010

ESC Countdown

gerade ist das erste Halbfinale zu Ende gegangen. Von 17 Startern durften 10 ins Finale am Samstag. Leider habe ich es fast komplett verschwitzt und erst mitten im Schnelldurchlauf zum NDR gezappt. Da ich ja aber bestens vorbereitet bin und in die Lieder bzw. deren offizielle Videos größtenteils schon rein geklickt habe, erlaube ich mir trotzdem ein gewisses Maß an Entsetzen, ob der qualifizierten Teilnehmer.

Die Weißrussen mit ihren Schmetterlingskleidchen haben's tatsächlich geschafft. Und Bosnien Herzegowina. Da kann man wirklich nur den Kopf schütteln.

Vorherzusehen waren wohl Russland und Griechenland, wobei letztere es wohl auch irgendwie verdient haben.

Die hübsche Portugiesin musste einfach weiter kommen, alles andere wäre ein Skandal gewesen.

Lange zittern musste ich für meinen Belgier. Ich kenne ja immer noch nur sein Video und habe keine Ahnung von seinen Live-Qualitäten, aber ich bin doch froh, dass ich mich am Samstag von eben diesen selbst überzeugen kann. Peter Urban war übrigens auch meiner Meinung und hat sich persönlich für Tom Dice gefreut. Darin finde ich doch eine gewisse Bestätigung.

Island und Albanien sind dann noch weiter, erstere wohl mehr oder weniger erwartet, letztere doch überraschend, wobei angeblich die Performance gut gewesen sein soll.

Fehlen noch Moldau, mit dem Schönling, der gerne mal Rocker sein möchte und Serbien, mit dem androgynen etwas mit der komischen blonden Helmfrisur.

Peter Urban kommentierte die Liste sei "ein guter Querschnitt". Querschnitt stimmt vermutlich, das gut ist interpretationsbedürftig.

Ich hätte am Samstag ja gerne die lustigen Finninnen gesehen, aber was soll's.

Ich würde jedenfalls sagen: Alles schlagbare Gegner für unsere Super-Lena!

Schönen Abend.

24 Mai 2010

Grand-Prix-Fieber

Als Ergänzung zum Post von gestern, hier ein nettes kleines Video, dass ich gerade auf www.oslog.tv gesehen habe.




Einer der beiden Blogger von Oslog ist übrigens der ebenfalls verlinkte Stefan Niggemeier. Sehr lustig anzuschauen das.

22 Mai 2010

ich könnt' ja mal wieder

ne Kleinigkeit schreiben. Während die Welt den Bayern beim verlieren zu schaut, habe ich nämlich gerade nix besseres zu tun.

Nun, hoffentlich hat sich niemand Sorgen gemacht. Immerhin schrieb ich im letzten Post noch davon, dass wir in Kürze das Flugzeug in die Heimat besteigen würden. Nun wir haben das auch gemacht und sind auch tatsächlich pünktlich am ersten April wieder in München angekommen. Nach einem langen Tag und einer langen Nacht, zunächst in der Hotel-"Lobby" und dann an diversen Flughäfen und Flugzeugen. Ich sag's Euch, ich bin zu alt für sowas. Ich erinnere mich auch noch, dass es bei Ankunft in München tatsächlich geschneit hat. Die Kombination aus schlafloser Nacht und Münchner Schmuddelwetter hat dann auch dazu geführt, dass ich gleich mal wieder ein wenig erkältet war.

Schluss damit. Zurück in D hatte ich auf jedenfall einfach keine Lust mich vor das Fuchsbaby zu setzten und zu bloggen. Nicht , dass seit dem nichts passiert wäre oder es nichts zu berichten gab. Ich hatte nur eben einfach keine Lust.

Was mich jetzt antreibt, ist vor allem das nahende Finale des großen European Song Contests mit unserer Lena. Mein Lieblingssong für Oslo wäre ja nach wie vor Dursti mit seinem Stalker gewesen. Aber er hat es ja nicht ins USFO Finale geschafft. Im Internet Café in Damaskus konnte ich ja leider nur erfahren, dass zum Glück die süße Lena und nicht die, für meinen Geschmack leider etwas zu konventionelle und daher langweile Jennifer das Finale gewonnen hat. Dort hat die Leitung allerdings nicht gereicht um das Video vom Siegertitel zu sehen (nicht, dass ich es nicht versucht hätte). Wieder zu Hause habe ich allerdings als aller erstes die Aufzeichnung des Finales angeschmissen, um während des Auspackens gleich alle Auftritte zu sehen und mir eine fundierte Meinung zu bilden. Fazit: Ich war zufrieden mit dem Ausgang des Finales.

Seit dem bin ich also im Lena- und Eurovisionsfieber und besuche regelmäßig die Fachseiten, verfolge also die Entwicklung der Wettquoten bei William Hill Bookmakers (aber Vorsicht, wetten kann süchtig machen), lese die Posts auf Feddersens Grand-Prix Blog und verschlinge die Nachrichten über die Grand-Prix-Starter auf ESC-Today.

Ich habe auch fast alle Titel mal gehört und bin von den wenigsten beeindruckt. Mein Lieblingslied (neben Lena natürlich) ist der belgische Beitrag, in dem ein junger Mann mit seiner Gitarre eben genau davon singt, nämlich von sich und seinem Instrument. Ein hübsches kleines Liedchen, dass ich gerne auch im Radio hören würde. Leider hat es wohl nicht die geringste Siegchance. Zum einen glaube sogar ich, dass es wohl einfach ein zu kleines ruhiges Liedchen ist und zum anderen bestätigen auch die erwähnten Foren, Wettquoten und Fanabstimmungen, dass Belgien, wenn es denn überhaupt ins Finale kommt, bestenfalls im geschlagenen Feld landen wird. Wir werden sehen. Ich dürcke dem lieben Tom Dice jedenfalls die Daumen.

Wenn ich mich richtig erinnere ist der gute auch ein Casting Show Gewinner. Überhaupt kann man fast davon ausgehen, dass, wenn da ein einzelner Performer auf der Bühne steht, dieser Sänger oder diese Sängerin mit Sicherheit an einer lokalen Variante von DSDS oder X-Factor teilgenommen hat und seit dem auf seinem oder ihrem Heimatmarkt erfolgreich Musik vertreibt. Jedenfalls kam es mir beim lesen der Vorstellungsseiten auf ESC-Today so vor.

Auch wenn Lena übrigens hoch gehandelt wird, Favoritin ist übrigens Safura aus Azerbaijan. Mich hat das Lied jetzt nicht gerade umgehauen, aber es hat schon irgendwas, ist unter den zur Auswahl stehenden Songs sicherlich eins der besten und im Gegensatz zu Lena ist Safura die letzten Wochen quer durch Europa getourt und hat recht erfolgreich die Werbetrommel gerührt. In den Wettquoten ist Azerbaijan in den letzten Wochen jedenfalls auf und davongezogen.

Außerdem oben dabei ist Israel mit einer sogenannten Powerballade, der ich zu Anfang auch nichts abgewinnen konnte. Je öfter ich es allerdings höre, desto besser finde ich das Liedchen und die Melodie ist definitiv recht catchy. Die Dänen sind meiner bescheidenen Meinung nach extrem überbewertet. Extrem langweiliger Europop, ein Männchen und ein Weibchen laufen aufeinander zu, schmachten sich an, singen von ihrer Liebe, dazu ein bisschen RnB-Pop und Lichtermeere. Nix für mich. Dann lieber die süße kleine blonde Schwedin, ebenfalls mit Gitarre. Nettes Mädel, netter Beitrag.

Die anderen Lieder hab ich schon wieder vergessen, aber so steigt die Spannung für's Finale nächste Woche wieder ein wenig.

Heute war übrigens Lena's erste Probe auf der Osloer Bühne. Sie sei von zahlreichen Fans empfangen worden und ist überhaupt recht populär dort. Ich bin mal gespannt was da auf uns zu kommt.

Schönen Feiertag Euch!