30 September 2010

Endspurt

Tage bis Marathon: 2,5
Gesundheitszustand: beinahe topfit
Trainingsstand: zufriedenstellend. wenn die 2 Wochen Trainingspause nicht gewesen wären, würde ich sagen, perfekt. So bin ich jetzt trotzdem leicht verunsichert.
Ausrüstung: gepackt. und zwar alles. Für Regen, Wind, Sonne, Kälte, Hitze: alles dabei. Man weiß ja nie. Dem Wetterbericht kann man ja auch nicht mehr trauen.
Anspannung: noch im normalen Bereich.

Guats Nächtle

27 September 2010

Countdown

Tage bis Marathon: 5,5
Gesundheitszustand: Fuß fühlte sich heute toll an. Ich dachte, ich hätte die Entzündung besiegt. Dann war ich heute laufen. Jetzt ist der Schmerz wieder da. Mist.
Trainingsstand: zufriedenstellend. Die 11 km heute waren allerdings auch kein hinreichender Formtest.
Ausrüstung: gewaschen und getrocknet.
Anspannung: ansteigend

26 September 2010

Tik Tak

noch eine Woche bis zum Marathon, langsam steigt die Anspannung.

Immerhin schmerzt der Fuß nicht mehr. Das könnte allerdings auch an den Entzündungshemmern liegen, die ich jetzt doch in Tablettenform schlucke und die nebenbei natürlich auch als Schmerzmittel Verwendung finden. Aber ich möchte glauben, dass nicht nur der Schmerz sondern auch die Ursache dafür erfolgreich bekämpft werden.

Nächste Woche werde ich mich vermutlich sogar wieder auf ein paar kurze Trainingseinheiten auf die Laufstrecke wagen. Die letzten beiden Wochen hatte ich mir ja eine strikte Laufpause verschrieben und das Training stattdessen auf den Heimtrainer verlegt - bzw. auf den Cross-Trainer. Mitte der Woche durfte ich mich nämlich 2 Tage lang in Frankfurt fortbilden und wie jedes Hotel, das was auf sich hält, hatte auch dieses einen kleinen Fitnessraum. Selbiges zeichnete sich allerdings weniger durch seine Geräte aus als durch die Aussicht.



Da macht das Training doch Spaß, obwohl ich zugeben muss, dass ich irgendwann doch lieber in den Fernseher geguckt habe, als aus dem Fenster.

Jedenfalls:
Tage bis Marathon: 7
Gesundheitszustand: auf dem aufsteigendem Ast
Trainingsstand: zufriedenstellend
Ausrüstung: vollständig (habe auch endlich die guten Kompressionsstrümpfe von CEP)
Anspannung: ansteigend


Guats Nächtle

19 September 2010

Rückschläge

Heute in 2 Wochen ist der Köln Marathon. Also Endspurt in der Vorbereitung. Eigentlich wird mit dem heutigen Tag das "Tapern" eingeleitet. Das ist die Phase vor dem Rennen, in der das Trainingspensum deutlich herunter geschraubt wird, damit sich das arme geschundene Körperchen von den Strapazen der letzten Wochen erholen kann.

Ich habe mit dem Tapern schon diese Woche begonnen. Gezwungenermaßen. Nachdem ich vorletzte Woche noch toll trainiert habe und am letzten Wochenende den 3,5h Lauf sogar in den vollen Terminkalender zu Hause integriert habe, schmerzte in dieser Woche der Fuß. Genauer, der Fußrücken. Leider hilft das ganze Voltaren-Geschmiere bislang fast überhaupt nicht. Der Schmerz ist nur wenig besser geworden.

Recherchen im Netz waren auch eher unergiebig. Zuerst bin ich nur in irgendwelchen Medizinforen gelandet. Zum Glück bin ich kein besonderes großer Hypochonder, denn was ich da so gelesen hab, klang eher nach Amputation als nach Salbenverband. Ganz unbekannt scheint der Schmerz aber auch in den verschiedenen Laufforen nicht zu sein. Nur wirklich schlau wurde ich daraus nicht. Scheint wohl auch von der Schnürung des Schuhs kommen zu können.

Jedenfalls habe ich wieder mal gemerkt, dass ich, wenn ich eine Woche vom Laufen abgehalten werde, eher unleidlich und unausgeglichen werde und dass mein Rücken auf einmal wieder ganz verspannt ist und ich auch wieder ständig zu den Kopfschmerztabletten greifen muss. Und das mir. Wer hätte das vor zwei Jahren ahnen können? Und wer hätte Gedacht, dass das Laufen so ein großes Suchtpotential hat?

Um auch in dieser Woche nicht ganz auf Training zu verzichten habe ich am Wochenende den Heimtrainer aus der verstaubten Ecke geholt und mich auf's Fahrrad gesetzt. Resultat: Gestern 1,5 Stunden, heute starke 3 Stunden. Dabei hab ich 7 Folgen "Lost" geguckt, die ich bei der letzten Ausstrahungsrunde auf Kabel 1 zwar aufgenommen aber nie geschaut habe und die ich jetzt, kurz vor dem Start der nächsten Staffel, endlich nachholen musste. Eigentlich gar kein soo schlechter Ersatz. Allerdings tut mir jetzt auch noch der Hintern weh. Aber ich schätze der Schmerz vergeht von alleine wieder.

Trotzdem versuche ich nächste Woche mal einen Termin beim Sportmediziner zu bekommen. Wäre nämlich schon gut, wenn diese blöde Entzündung im Fuß bis in 2 Wochen verschwunden wäre.

Guats Nächtle.

03 September 2010

Trainingsstand

Mein Trainingsplan von Runnersworld sagt, dass ich für eine Zielzeit von 3:45 Std. viermal die Woche laufen muss und einmal einen Ausgleichssport wie Schwimmen machen sollte.

Aber nun. Trainingspläne dienen ja nur zur Orientierung. Tatsächlich schaffe ich es äußerst selten vier Mal Laufen zu gehen. Dreimal geht meistens, aber dieses verflixte vierte Mal ist schon echt schwer unter zu bekommen. Ausgleichssport gab's bislang auch nur bei schönem Wetter, nämlich dann, wenn montags Bladenight war, also nicht sooo oft.

Aber immerhin. 3 Mal trainieren ist ja immerhin etwas. Die langen Läufe habe ich bislang auch fast kontinuierlich durchgehalten. Lockere Läufe von 60-70 Minuten hab ich vorher auch schon einmal die Woche gemacht, das stellte also noch nie eine große Hürde dar. Bleibt das Intervalltraining.

Dazu muss man sagen, dass es herrschende Expertenmeinung ist, dass es nicht unbedingt zielführend ist täglich immer das gleiche Programm durch zu ziehen. Sinnvoller ist es wohl unterschiedene Intensitäten zu trainieren. Mal lange und langsam, im aeroben Bereich, mal locker im anaerob-aeroben Pulsbereich und eben auch einmal die Woche intensives Tempotraining mit sehr schnellen Läufen über kurze Strecken, die unterbrochen durch kurze Pausen mehrmals hintereinander ausgeführt werden. Das ist hart. Richtig hart sogar, weil man seine Grenzen ausloten soll und möglichst alle Intervalle in einem ähnlichen Tempo absolvieren sollte, also nach hinten raus nicht schlapp machen darf.

Gerade was das Tempotraining betrifft bin ich meinem Trainingsplan meilenweit voraus. Für letzte Woche sagte der Plan: 4 x 1600m in 7:28 min, dazwischen jeweils 4 min traben und vorher und nacher Ein- bzw. Auslaufen. Nun 1600m kann ich schlecht abschätzen. Ich habe auf meiner Laufstrecke zwar einen 400m Kringel, aber 4x4mal im Kreis rumrennen ist ätzend. Also laufe ich in solchen Fällen lieber 4x2 Mal die 1km Runde. Und ich lief sie in 7:45min. Also deutlich schneller als der Plan ansetzte. Und konstant. Alle Runden ungefähr gleich.

Ich bin soooo stolz auf mich :-) Leider bringt mir die Tempohärte nix, wenn die Grundlagenausdauer fehlt, aber ich bin guter Dinge, dass die 42km von Köln machbar sein werden und die 4 Stundengrenze haltbar sein wird. Hoffe ich jedenfalls.

Guats Nächtle.

Ausrüstungsfragen

Der Marathon Trainingsplan ist eigentlich gar nicht so schlimm. Das auffälligste und zeitraubenste daran ist, dass man das Körperchen an 3-4 Stunden Dauerbelastung gewöhnen muss und das frisst eben Zeit.

Am besten, zumindest solange man keine Beschwerden hat, geht diese Gewöhnung immer noch durch lange langsame Läufe in einem niedrigen Pulsbereich. Vor der Marathonvorbereitung war mein langer Lauf am Sonntag ungefähr 1:45 Std. lang und hatte ungefähr 16,5 km. Inzwischen bin ich bei 28 km und 3 Std. angekommen. Der nächste Schritt war heute die Steigerung auf ca. 32 km. Entscheidend dafür dieses Pensum auch einigermaßen schmerzfrei zu überstehen ist, wie ich festgestellt habe tatsächlich die richtige Ausrüstung.

Im Frühsommer hatten mich nämlich seltsame Schienbeinschmerzen gequält, die ich nach eingehender Internetrecherche als Knochenhautentzündung diagnostiziert habe. So eine Entzündung kann von Überanstrengung herrühren, aber auch von falscher Lauftechnik oder falschen Schuhen. Eines schönen Samstag Nachmittags habe ich mich also mit einer Tasche voll mit meinen (gut gelüfteten) Laufschuhen aufgemacht, um in den beiden großen Sportgeschäften der Münchner Innenstadt der Ausrüstungsfrage nachzugehen. Vielleicht hat sich ja mein Abrollverhalten geändert und ich brauche neue Schuhe, oder die Pronation hat sich verstärkt und die Stütze im Schuh ist nicht mehr stark genug.

Nun, die Beratung im ersten Geschäft war nett, aber doch irgendwie unbefriedigend. Ganz im Gegensatz zur der beim mir ja sowieso schon immer viel sympathischeren Sport Scheck. Der Mann hatte Ahnung, der Mann war begeistert von dem was er tut und das sogar am Samstag Nachmittag. Beim ersten Blick auf meine Lieblingsschuhe fragte er nur: "Wann wurden die zum letzten Mal getragen?" "Donnerstag" antwortete ich. "Dann dürfte diese Linie in der Ferse nicht mehr so tief sein. Die Dämpfung in dem Schuh ist durch."

Auch wenn Licht und Schatten in dem Foto nicht ganz optimal sind, die Linien, die er meinte, in der Sohle des alten Schuhs dürften doch deutlich zu erkennen sein.



Natürlich machten wir dann auch die üblichen, "stell dich so hin, Füße schulterbreit, jetzt in die Knie gehen" - Tests, aber das Fazit blieb das Gleiche. Der Schuh war Schuld am Schmerz. Daraufhin verschwand der gute im Lager, um einen geeigneten Schuh in meiner kleinen Größe zu finden und wie durch ein Wunder tauchte er damit auf:



Mein Schuh! Das gleich Modell wie das Alte. Nur eben in neu. Eine kleine Linie ist zwar ebenso erkennbar, aber doch deutlich geringer und ich habe es verfolgt, nach dem Laufen sind die Linien stärker, an den freien Tagen erholt sich die Dämpfung aber deutlich und die Linien verschwinden (jedenfalls fast).

Ach. Mein Schuh. Dabei ist das Modell eigentlich schon durch einen Nachfolger ersetzt, nur noch Restbestände vorhanden und die waren auch noch in einem neutralen weißen Schuhkarton versteckt. Als er mir dafür dann auch noch einen sagenhaften Preis machte, war mein Tag definitiv gerettet.

Das beste daran ist, dass es tatsächlich geholfen hat. Die Schienbeinschmerzen wurden nach und nach weniger und verschwanden dann ganz. Dabei habe ich am Laufverhalten sonst nichts geändert. Kleine Ursache. Große Wirkung.

Das neue Paar ist jetzt mein Drittes in 2 Jahren. Das Erste, das mit der kaputten Dämpfung ist entsorgt, das Zweite wurde zum Zweitpaar degradiert, das Neue ist das neue Lieblingspaar. Und damit bestreite ich nun also die Vorbereitung. Fast schmerzfrei. Irgendwas zwickt immer. Aber das gehört dazu.

Guats Nächtle

Trainingsreport

der Leser der Parisberichte hat bestimmt kopfschüttelnd vor dem Computer gesessen und sich gefragt, was nur für ein Spinner aus mir geworden ist. Da reist der Typ in die Stadt der Liebe und dann nimmt er auch noch seine Laufschuhe mit und schreib irgendwas vom Joggen unterm Eiffelturm. Totaler Vollschatten, könnte man meinen.

Ja, ich kann nicht sagen, dass mir diese Gedanken vollkommen fremd wären. Allein, meine Einstellung zum Laufen im Allgemeinen und zum Laufen im Urlaub hat sich in den letzten 2 Jahren doch ganz schön geändert. Habe ich zuerst noch jedem den Finger gezeigt, der mich zum Laufen überreden wollte und mir vorhielt, ich könne doch nicht meine ganze Freizeit fernsehschauend auf dem Sofa verbringen, habe ich im Laufe des letzten Jahres immer mehr Zeit mit dem Trainingsplan verbracht. Nur als die Cheffin letztes Jahr vorschlug, die Schuhe doch auch mit nach Bali zu nehmen, habe ich immernoch stirnrunzelnd den Kopf geschüttelt. War ich anfangs noch mit dem Ziel gestartet, anständig und ohne Verschnaufpause durch den Firmenlauf zu kommen, waren Ende letzten Jahres die 10 km Rennen nicht mehr lang genug und ich habe den ersten Halbmarathon in Angriff genommen. Damals noch völlig verängstigt und übernervös wegen der bevorstehenden 21 km. Als man mich damals fragte, ob denn jetzt als nächstes der Marathon anstünde, habe ich immernoch den Kopf geschüttelt. Nein, Marathon ist ja ungesund. Viel zu lang. Der tut doch weh. Und die viele Vorbereitungszeit. Und jetzt? Jetzt sitze ich hier. 4 Wochen vor der Marathonpremiere in Köln und suche mir im Internet eine ansprechende Strecke für den nächsten langen Trainingslauf. Habt Ihr gewusst, dass es genau 32 km vom Wolfratshausener Bahnhof bis zu mir nach Hause sind? Fast alles den Isarradweg entlang?



Das wird also die Strecke am Sonntag. Das eigentlich überraschende daran: Ich freu mich schon drauf. Diese kleine masochistische Ader kannte ich vorher gar nicht an mir.

Alors. In Kürze mehr zur Vorbereitung im Laufblog.

Guats Nächtle.