05 Dezember 2015

26-30: Last Stop Salvador de Bahia

Am Mittwoch flog ich dann mit ein paar Tagen Verspätung doch noch nach Bahia. Kein Wandern, dafür aber ein bisschen Städtetourismus. Salvador zeigt sich nochmal als ganz anderes Brasilien. Samba ohne Ende. Jeden Abend wurde irgendwas auf den Straßen gefeiert, dia do Samba, fest der hl. Barbara und das mit grossen Bühnen und Livemusik. Insbesondere das Barbarafest war beeindruckend. Als ich um 10 h morgens durch die Altstadt wollte war schon kaum ein durchkommen. Alles voller Menschen in rot und weiß gekleidet und Samba. Als ich um 7h Abends zurück zum Hotel ging waren es noch mehr Menschen in rot weiß noch mehr Samba und Party ohne Ende. Als ich auf ein Abschiedsskol nochmal in die Stadt ging war um 10 h Abends immer noch kein Ende in Sicht. Wenn sie feiern, dann aber richtig.

Die Altstadt von Salvador ist wirklich wunderschön restauriert. Das hat mit dem modernen Salvador, den Wolkenkratzern und Favelas nicht viel zu tun, ist touristisch gesehen aber sehr angenehm. Für Sicherheit ist auch gesorgt. Überall in der Altstadt patrouilliert Polizei. Man kann sich dadurch allerdings vorstellen, dass das vor der Restaurierung in den 90ern ein ganz schön runter gekommenes und gefährliches Pflaster war.

Rund um Salvador ziehen sich kilometerlange Sandstrände. Auch die habe ich natürlich ausgekundschaftet. Die für mich erreichbaren waren sehr sehr schön, aber wenig spektakulär. Bahia hat da glaube ich besseres zu bieten, aber dafür war jetzt keine Zeit mehr.

Denn heute geht es zurück. Aktuell Sitze ich in Rio am Flughafen und warte auf den Weiterflug nach Amsterdam. Morgen, an Tag 30 der Reise werde ich dann wieder zu Hause ankommen, um einige Reales leichter, aber viele Erfahrungen und Eindrücke reicher.

Tchau tchau!

22-25: Rio de Janeiro

Den Abschluss der Djoser Rundreise bildet Rio. Siri hat die kurze Zeit die wir dort haben für uns verplant, damit wir keine Highlights verpassen und S. hat angeblich das perfekte Wetter bestellt. Jedenfalls hatten wir unfassbares Glück. Gleich nach Ankunft im Hotel machten wir uns wieder auf zum Zuckerhut und hatten eine wunderbare Sicht über die Buchten und die vielen Hügel Rios und natürlich auch auf den Christo. Später am Nachmittag wanderten wir noch ein wenig die Copacabana entlang bevor wir abends auf Empfehlung Siris im Rio Szenario Samba tanzen waren. Ein gelungener Tag durch und durch.

Am Nächsten morgen fuhren wir gleich zum Christo und erlebten dort absolut traumhaftes Postkartenwetter. Danach wanderten wir noch durch Santa Theresa, einen schönen alten Stadtteil, tranken Kaffee im Café de Colombo und  sahen ein paar große Bauwerke, wie zum Beispiel die sagenhaft hässliche Kathedrale in Centro und Lapa.

Leider konnte ich den Nachmittag nicht mehr sonderlich genießen, denn ich merkte schon, dass es mir nicht besonders gut ging. Zurück im Hotel wollte ich die Zeit bis zum Abschiedsessen nutzen, um ein wenig zu schlafen, aber kaum im Zimmer ging es los: Schüttelfrost, Schwächeanfall, Fieber bis zum Anschlag. Ich hatte schon seit Parati gehustet, aber das war neu. Keine Chance auf Abschiedsessen und leider war auch nicht daran zu denken am nächsten Morgen, um 6:30 Uhr  zum Flughafen zu fahren, um 3 Tage im Nationalpark zu wandern. Stattdessen verschrieben mir die mitreisenden Krankenschwestern Antibiotika, die Sie praktischerweise auch direkt in ihrer Reiseapotheke dabei hatten und ich änderte die Pläne. 3 weitere Nächte Rio. Da C. sowieso noch ein paar Tage vor Ort blieb habe ich mich direkt in der gleichen Pousada wie sie einquartiert, die sich auch als genauso gemütlich erwies wie die Bilder im Voraus versprachen. Ich verzichtete dann natürlich auch auf den Ausflug nach Ipanema am Sonntag, sondern blieb brav im Hotel und schaute Biathlon im Livestream. Ich blieb auch am Montag brav in der Pousada und schlug die Zeit auf diversen Sofas  in den Aufenthaltsräumen tot. Das fiel mir auch nicht besonders schwer, denn seit Sonntagnachmittag regnete es quasi ununterbrochen. Leider war die traumhafte Aussicht von der quasi voll verglasten Pousada auf Zuckerhut und Christo dadurch fast immer durch Wolken und Nebel versperrt. Erst am Dienstag wagte ich mich wieder vor die Tür. Wir wollten einen Ausflug zu den Favelas unternehmen und fuhren mit dem taxi zu einem Bahnhof von dem aus man mit der Seilbahn über die Favelas fahren kann. Dort angekommen mussten wir allerdings feststellen, dass just 2 Tage vorher der Betrieb wegen Wartungsarbeiten eingestellt wurde. Also zurück, noch ein wenig durch Santa Theresa spaziert und das wars mit Rio. Am nächsten Morgen gings ab nach Salvador!

tchau.

Tag 19-21: Ilha Grande

Nun schon die Anreise zur Insel gestaltete sich interessant. Eigentlich nur eine kurze Fahrt, weshalb wir den ausnahmsweise sonnigen Morgen noch für ein paar Bilderbuchfotos in Parati, nutzen konnten. Dann ein wenig Bus fahren und dann umsteigen aufs Schnellboot. Leider waren wir sehr früh an der Ablegestelle, deshalb mussten wir dort fast 2 Stunden totschlagen. Zunächst waren wir dort die einzigen Passagiere, aber nach und nach trudelten immer weitere ein, unter anderem auch eine deutsche Reisegruppe von Papaya Tours. Aber das war uns ja egal. Wir hatten es uns in unseren Ecken gemütlich gemacht und vertrieben uns die Zeit. Bis dann der Moment der Abfahrt kam. Plötzlich waren wir die letzten in der Schlange zum Einsteigen und das Boot wurde vor uns immer voller und voller. Es kam wie es kommen musste: erst wollten sie uns nicht mehr drauf lassen, dann haben wir uns mit unserem Gepäck noch drauf gequetscht, dann sollten wir unter heftigen Diskussionen wieder von Bord gehen. Aber Mama Siri hat uns nicht im Stich gelassen und für uns wie eine Löwin gekämpft. Wir blieben auf dem Boot und kamen endlich auf der Insel an. Es ging wohl auch darum, ob das Boot überladen sei oder nicht und mindestens eine Reisende der Papayagruppe hat uns wohl schon sinken sehen, aber ehrlich, das war lächerlich.

Vor Ort habe ich an beiden Tagen Bootstouren gemacht. Tour 1 entpuppte sich als Schnorchelausflug, der allerdings überraschend gut war. Wir haben Delphine gesehen, eine Schildkröte und wirklich viele, auch ungewöhnliche Fische. Leider fing es auf der zweiten Hälfte der Tour an zu regnen und dann wurde es auf dem Schnellboot richtig kalt. Natürlich hatten wir dafür nicht das richtige zum Anziehen dabei und zu diesem Zeitpunkt war eh schon alles nass oder zumindest feucht. Tag 2 war dann eine Strandtour - einmal rund um die Insel zu den berühmten Stränden. Sehr sehr schön. Leider musste man an 2 der 4 Stopps an Land schwimmen, weshalb es von dort leider keine Fotos gibt. Aber zum Glück war an diesem Tag das Wetter wieder besser. Schöne kleine Anekdote am Rande: der Argentinier und der Brasilianer neben mir haben sich eine ganze Weile über alle Aspekte des brasilianischen und des argentinischen Fußballs unterhalten (und ich konnte sogar einigermaßen folgen), bis ihnen einfiel, dass da noch ein Deutscher mit an Bord ist. Im folgenden viel häufig die Floskel 7 zu 1, vor allem wenn ich nach einer bösen Welle wieder mal hart auf den Sitz geworfen wurde, und es wurde im Spass damit gedroht  mich über Bord zu werfen. Sehr nette Jungs waren das.  Souvenir der beiden Tage: Sonnenbrand an Rücken, Beinen und vor allem an den Geheimratsecken und ein verspannter Nacken.

Zum Abschied am Abend gabs dann genau wie zum Einstieg nochmal Dinner und Maracuja-Caipis am Strand. So lässt es sich aushalten.

Tchau!

Tag 16-18: Curitiba und Parati

Curitiba war insgesamt eher enttäuschend. Die Stadt gilt als eine der brasilianischen Städte mit der höchsten Lebensqualität aber in der Realität sieht man ziemlich viele Obdachlose auf der Straße schlafen. Besonders hübsch ist der Ort auch nicht, obwohl er als weltweit beispielhaft für die Städteplanung gilt. Aber obwohl die Stadtoberen ihre kolonialen wurzeln als schützenswert erkannt haben, wurde drum herum ganz schön viel gesündigt. Interessant sind die vielen Plätze, die Fußgängerzone und die Bushaltestellen. Klingt komisch, ist aber so. Curitiba hat nämlich eines der effizientesten Bussysteme der Welt. Das Video dazu ist auf meiner Kamera.

Der Programmpunkt, die spektakuläre Zugfahrt war aufgrund des nebligen Wetters ziemlich langweilig, wäre aber wohl auch bei besserem Wetter nicht besonders spektakulär gewesen und das Niemeyer Museum war nett, aber nicht überwältigend. Dafür war die Stimmung am Abend überragend. Vor allem am Freitag, da gab es Livemusik, Sambagruppen und Partypeople en masse und sehr leckeren Caipi in Einmachgläsern.

Gestern war wieder Reisetag. 12h Bus bis nach Parati. Ein sehr sehr sehr schönes koloniales Küstenstädtchen mit schönen Stränden in der Nähe. Leider lässt uns die letzten Tage das Wetter ziemlich im Stich. Gestern bei der Busfahrt war das egal aber heute hätte ein wenig blauer Himmel nicht geschadet. Wenigstens hat es mittags aufgehört zu regnen, damit wir wenigsten mal zu den Stränden konnten. Endlich Meer und Strand. Gar nicht mal so warm das Atlantikwasser, aber egal, da muss man durch.

Morgen gehts weiter nach ilha grande. Mehr Strand und Meer. Die Wettervorhersage ist allerdings nicht besonders gut, aber die Hoffnung stirbt zuletzt.

Bom noite.